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date: 08.12.2004

 

*Aufwindkraftwerk*

 

Ein wunderbarer Treibhaus-Effekt


Die Idee stammt von 1931, ist also nicht gerade neu. Jetzt soll sie aber erstmals mit viel 440 Millionen Euro umgesetzt werden: In Australien entsteht ein neuartiges Kraftwerk und zugleich das höchste Bauwerk der Welt.


Was in diesen Tagen so viel Aufsehen erregt und von aller Welt als revolutionär und neu bewundert wird, ist in Wirklichkeit uralt, absolut simpel gerade deshalb auch zugleich genial. Die Grundidee wird schon den Kindern in der Unterstufe im Physik-Unterricht beigebracht:

 

Warme Luft steigt auf

 

Schon 1931 sprach der populärwissenschaftliche Autor Hanns Günther im deutschen "Kosmos" Magazin von seiner Vision, wie man in wohl hundert Jahren auf der Erde Energie gewinnen würde. Darin schlug er vor, ein Rohr senkrecht an einer Steilwand anzubringen und damit die Thermik, also die vom Boden aufsteigende warme Luft, einzufangen und auszunützen.

Eine Idee, die erst in den 80er Jahren vom deutschen Architekten Prof. Dr. Jörg Schlaich (Münchener Olympiastadion- Glasdach...) mit einem Prototypen zu Versuchszwecken in Spanien verwirklicht wurde. Sein ausgefeiltes Prinzip: Ein riesiges, an den Seiten offenes Glashaus, in dessen Mitte ein hoher hohler Turm mit Turbine steht. Die Sonne heizt von oben durch das Glas die Luft in diesem "Treibhaus" an, diese strömt in der Mitte beim Turm zusammen und schießt wie durch einen Kamin mit bis zu 50 km/h nach oben. Dabei treibt die Luft die im Turm befindliche Turbine an, es wird Strom erzeugt...


Das geplante Aufwindkraftwerk nahe der Stadt Mildura im australischen Bundesstaat Victoria stellt einer Weiterentwicklung des Prototypen dar. Um die Effizienz zu steigern befinden sich jetzt nicht eine Turbine im "Kamin", sondern eine große Stückzahl am äußeren Rand der mit Glas überdachten Fläche (5km Radius!). Dadurch können einzelne Turbinen zu Wartungszwecken angehalten werden ohne gleich das gesamte Kraftwerk zu stoppen. Außerdem befinden sich unter der mit dem Glasdach abgedeckten Fläche schwarze, mit Wasser gefüllte Pipelines, welche sich Tagsüber durch Sonneneinstrahlung erwärmen und so Nachts durch Ausstrahlung die Wärme nach und nach abgeben. Um gezielter zu bestimmten Zeiten , z.B. Abendstunden, Energie bereit stellen zu können, also mit der gespeicherten Wärme innerhalb des Systems arbeiten zu können, gibt es nun außerdem einzelne Sektoren, welche durch Türen (Schleusen) den Wärmefluss regeln. Das Werk in Mildura wird nach seiner Fertigstellung über 1500 Gigawattstunden im Jahr erzeugen. Genug um eine 200000 Einwohner starke Stadt mit Energie zu versorgen. Der Kamin hätte eine Höhe von 1000m, wobei sich der Durchmesser nach oben hin vergrössert, damit die auströmende Luft nicht sich selbst durch seine Volumenvergrößerung bremst.

 

  • Das Aufwindkraftwerk hat viele Vorteile:
    - Einmaliger Aufwand an günstigen Rostoffen wie Glas, Beton und Stahl
    - Es läuft, ohne Kohle, ohne Öl, ohne Uran und vor allem ohne tonnenweise Schadstoffe zu produzieren (also keine Altlasten!)
    - Keine unvorhersehbaren Risiken wie z.B. bei Atomkraftwerken
    - Kein hoher Personalaufwand

Nachteil:

  • Das Projekt muss komplett vorfinanziert werden (In diesem Fall ca. 440 Mio Euro...), weshalb es sich erst nach mindestens 2 Jahrzenten rechnet.

 

 

 

Mehr Infos dazu folgen in Kürze...

 

 

 

written by Maik

 

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