Idee:
Für meteorologische Betrachtungen besonderes interessant
sind Vertikalbewegungen, da mit ihnen oftmals signifikante Wettererscheinungen
einhergehen. Um beurteilen zu können, ob Vertikalbewegungen
gedämpft oder beschleunigt von statten gehen, ist eine Kenntnis
der vertikalen atmosphärischen Schichtungsverhältnisse
von Nöten. Diese werden gewonnen aus dem Vergleich zwischen
der (theoretischen) Hebungskurve und der (aktuellen) Schichtungskurve.
Definition:
Die Hebungskurve ist die graphische Darstellung des (theoretischen)
Temperaturverlaufs eines gehobenen Luftpakets. Die Hebungskurve
wird in Temps sinnvollerweise meist vom Boden aus berechnet. Oftmals
wird eine Hebungskurve auch als Pseudoadiabate bezeichnet.
Anschauung:
Verfolgt man ein trockenes LAGRANGE´sches Luftpaket bei
seinem Aufstieg, so kühlt sich dieses anhand
individuellen trockenisentropen (vertikalen) Temperaturgradienten
pro 100m jeweils um 0,98 K ab. Man spricht in diesem Zusammenhang
von einer trockenisentropen Hebung(skurve).
Dies entspricht natürlich nicht (ganz) den realen Prozessen,
da das in der Atmosphäre befindliche Wasser bei Aggregatzustandsänderungen
latente Energie freisetzt (Kondensation, Gefrieren, Resublimation)
oder der Atmosphäre entzieht (Verdunstung, Schmelzen, Sublimation)
und somit der trockenisentrope Temperaturgradient ab dem Erreichen
des Kondensationspunktes durch den feuchtisentropen Temperaturgradient
ersetzt werden muss.
Die reale Hebungskurve eines Luftpakets beginnt demnach also
trockenisentrop, ist danach feuchtisentrop bis sämtlicher
Wasserdampf kondensiert ist und setzt sich danach trockenisentrop
fort.
Im immer gleichbleibenden Grundmuster eines Temps sind daher stets
Trockenisentropen und Feuchtisentropen eingezeichnet, da in der
realen Atmosphäre immer beide Prozesse von Bedeutung sind.
Anwendung
und Interpration hinsichtlich der atmosphärischen Schichtungseigenschaften
unter: vertikale Stabiltätsmaße
© Marcus Boljahn