Definition:
Ein Gas bei dem keine zwischenmolekularen Kräfte auftreten
und das Eigenvolumen der Moleküle im Verhältnis
zum Gesamtvolumen vernachlässigbar klein ist
und somit praktisch keine Zusammenstöße
zwischen den Molekülen stattfinden, so bezeichnet man dieses
als ideales Gas.
Thermodynamische Interpretation:
Zwar handelt es sich um eine physikalische Idealisierung, die
de facto nie auftreten wird, dennoch verhalten sich viele Gase
in sehr guter Approximation unter normalen atmosphärischen
Bedingungen ideal. Daher wird trockene Luft in (fast) allen
meteorologisch relevanten Betrachtungen als ideales Gas
angenommen.
Im
Grenzfall des idealen Gases verhalten sich demnach alle Gase gleich.
Anwendung:
Ein
ideales Gas wird über die Zustandsgrößen
Druck p, Temperatur T, Anzahl der Moleküle N und Volumen
V vollständig bestimmt. Den funktionalen Zusammenhang
zwischen den Zustandsgrößen zeigten Boyle-Mariotte.
Danach ist der Term pV/N=konstant
(bei konstanter Temperatur). Der Proportionalitätsfaktor
ist die Boltzmannkonstante k, also pV=NkT.
Bei
fast allen meteorologischen Betrachtungen reduziert man o.B.d.A.
zur Vereinfachung auf 1mol des Gases, so dass sie die Gasgleichung
zu pV=RT ergibt. R ist hierbei die universelle molare Gaskonstante=8,314
J/(molK). Sie entspricht der Energiemenge, die man aufbringen
muss, um ein Mol eines idealen Gases um 1K zu erwärmen. Die
universelle molare Gaskonstante ergibt sich im übrigen auch
aus dem Produkt der Avogadrokonstante N mit der Boltzmannkonstante
k, also R=Nk. Die Avogadrokonstante beschreibt die
Zahl der Moleküle pro Mol. Oftmals wird diese verwechselt
mit der Loschmidtkonstante, welche aber die Zahl der Moleküle
pro m³ (unter Normbedingungen) beschreibt.
© Marcus
Boljahn