Glossar

 

Zyklostrophischer Wind
 


Definition:

Ein Wind, der im Gleichgewicht zwischen Druckgradient- und Zentrifugalkraft weht, wird als zyklostrophischer Wind bezeichnet, das Gleichgewicht entsprechend als zyklostrophisches Gleichgewicht.
Mathematisch ergibt sich der zyklostrophische Wind als Approximation von Gradientwindlösungen, welche selbst aus der Isogonengleichung hergeleitet wurde.


Anwendung:

Anwendung findet der zyklostrophische Wind vor allem in Äquatornähe, da hier die Corioliskraft nur sehr gering ist. Auch bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten können vorrübergehend zyklostrophische Winde in etwas höheren Breiten erreicht werden.



Interpretation des zyklostrophischer Wind:

Der zyklostrophische Wind kann nur bei Zyklonen auftreten, da nur hier beide beteiligten Kräfte entgegenwirken können und bei Antizyklonen das zyklostrophische Gleichgewicht sofort instabil werden würde.
Da die Corioliskraft zum Äquator immer kleiner wird, treten zyklostrophische Wind zumeist nur in Äquatornähe auf. Ist allerdings die Windgeschwindigkeit enorm hoch, so wächst die quadratsich von der Geschwindigkeit abhängende Zentrifugalkraft schneller an als die nur linear geschwindingkeitsabhängige Corioliskraft, so dass in diesem Fall (z.B. Tornado) auch in höheren Breiten quasizyklostrophische Winde auftreten können.
Theoretisch kann das zyklostrophische Gleichgewicht sowohl im barischen als auch im unbarische Fall einer Zyklone auftreten. In der Natur wird jedoch der barische Fall weitaus häufiger beobachtet, da reine zyklostrophische Gleichgewichte nur sehr selten auftreten da die Natur zumeist stabile geostrophisch-zyklostrophische Gleichgewichte (normales Tief) bevorzugt.

© Marcus Boljahn

 back to top

copyright by www.diplomet.info