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Definition:
Linien gleicher Entropie werden als Isentropen bezeichnet.
Bleibt die Entropie bei einem (thermodynamischen) Prozess konstant,
so wird dieser Prozess als isentrop bezeichnet. Entropie
kann durch diabatische Prozesse zu-
oder abgeführt werden und nach dem 2. Hauptsatz durch irreversible
Prozesse nur erzeugt werden. Folglich ist ein adiabatisch,
reversibler Prozess immer auch isentrop. Die Umkehrung gilt
jedoch nicht, denn der irreversible Entropiezuwachs bei einem
thermodynamischen Prozess könnte auch diabatisch
exakt kompensiert werden, so dass Netto ein Isentropie herrscht.
In der Meteorologie wird als Analogon zur Physik gern die potentielle
Temperatur benutzt. Dementsprechend werden Linien gleicher potentieller
Temperatur als Isentropen und Prozesse bei denen die
potentielle Temperatur erhalten bleibt als isentrop
bezeichnet.
Anwendung:
Da die Atmosphäre im Mittel vertikal stabil geschichtet ist,
nimmt die potentielle Temperatur mit der Höhe zu. Vor allem
in der sehr stabilen mittleren Atmosphäre sind
Isentropen daher ein sehr gutes Höhenmaß.
Zudem sind isentrope Flächen bei der Betrachtung von synoptisch-skaligen
Bewegungen von Luftpaketen von essentieller Bedeutung. In sehr
guter Näherung verlaufen alle synoptisch-skaligen Bewegungen
adiabatisch und quasistatisch
(also reversibel) ab. Aus dieser Isentropieannahme folgt für
synoptisch-skalige Bewegungen sofort, dass diese immer auf isentropen
Flächen ablaufen. Allein die Neigung der Isentropen ist
also ein Kriterium für Vertikalbewegungen.
Isentrope Prozesse vereinfachen den 1. Hauptsatz der Thermodynamik.
Die bisher schwierig zu behandelnde Größe der Arbeit
wird nun zu einem totalen Differential der inneren Energie. Des
weiteren lässt sich der individuelle
trockenisentrope vertikale Temperaturgradient mit der Isentropieannahme
aus der Enthalpieform des 1.Hauptsatzes
gewinnen.
Weitere Anwendung:
Eine weitere wichtige Anwendung erfahren isentrope Flächen
bei der Anwendung der isentropen potentiellen
Vorticity (IPV). Demnach verläuft jede atmosphärische
Bewegung auf den Schnittlinien zwischen Isentropen und den Flächen
gleicher IPV.
© Marcus Boljahn
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