Defintion:
Das Verhältnis von Trägheitsbeschleunigung zu Coriolisbeschleunigung
wird als ROSSBY-Zahl Ro bezeichnet.
Anschauung:
Die ROSSBY-Zahl
ist ein Maß für die Güte der geostrophischen
Approximation. Je kleiner die ROSSBY-Zahl ist, umso besser
ist die Geostrophie gewährleistet.
In der synoptischen Skala unterliegt die geostrophische Annahme
im Mittel nur einem Fehler von 10%.
Besonders
große Abweichungen vom geostrophischen
Gleichgewicht ergeben sich natürlich im Bereich der niederen
Breiten, wo die Coriolisbeschleunigung definitionsgemäß
gegen null geht und damit die ROSSBY-Zahl stark anwächst.
Am Äquator mit Ro = unendlich, kann daher nie geostrophischer
Wind wehen.
Zudem
treten sehr große ROSSBY-Zahlen und damit gleichzeitig
sehr große ageostrophische Winde im Ausströmbereich
von Jetstreaks, in stark gekrümmten
Strömungen sowie im Bereich von Cumulus-Konvektion
auf.
Besonders
offensichtlich wird dies beim Betrachten der Windgeschwindigkeiten
im Polarfrontjet, die besonders
im Bereich von stark gekrümmten Jetstreaks
zum Teil massiv vom geostrophischen
Wind abweichen.
© Marcus Boljahn