Mit Hilfe von Radiosondenaufstiegen ist es möglich wichtige
Erkenntnisse über die vertikale Temperaturverteilung der
Atmosphäre zu gewinnen. Diese werden nun graphisch in Temps
aufgetragen und als Schichtungskurve bezeichnet. Der Vergleich
zur Hebungskurve ergibt nun wertvolle
Aussagen zur vertikalen Stabilität
der Schichtung.
Definition:
Die Schichtungskurve ist die graphische Darstellung des
aktuellen Temperaturverlaufs mit der Höhe. Der (negative)
Anstieg des Graphen entspricht dabei dem vertikalen
geometrischen Temperaturgradient. Oftmals wird auch die Bezeichnung
Umgebungskurve verwendet.
Anschauung:
Aus der Schichtungskurve lässt sich zum einen direkt der
vertikale geometrische
Temperaturgradient (zwischen zwei beliebigen Schichten) bestimmen.
Zum anderen ergibt der Vergleich zur Hebungskurve
wichtige Aussagen zur vertikalen
Stabilität. Ist der Anstieg der Hebungskurve
(betragsmäßig) größer als der Anstieg der
Schichtungskurve, so ist eine in der Hebung befindliche Luftmasse
zusätzlich beschleunigt, da dies gleichbedeutend mit einer
labilen Schicht (der geometrische
überwiegt hier den individuellen
Temperaturgradient) ist. Ist der Anstieg der Hebungskurve
dagegen (betragsmäßig) geringer als der Anstieg der
Schichtungskurve, so erfährt die aufwärts gerichtete
Vertikalbewegung eine dämpfende Wirkung, also eine
negative Beschleunigung. Sind beide Anstiege identisch,
werden Vertikalbewegungen nicht beschleunigt. Diese Begründungen
gelten anschaulich immer dann, wenn Schichtungs- und Hebungskurve
in einem gemeinsamen Punkt starten.
Jedoch ist es in der Praxis oftmals wichtiger zu wissen, wie lange
eine einmal begonnende Vertikalbewegung letztlich von statten
geht. In diesem Zusammenhang hat es sich als sinnvoll erwiesen
die (positve) Fläche zwischen Schichtungs- und Hebungskurve
zu betrachten, denn sie gibt als Maß für die Labilitätsenergie
eine Aussage darüber, bis in welche Niveaus Vertikalbewegungen
beschleunigt auftreten können.